Donnerstag, 24. November 2005

Die vernetzte Natur einer Community...

Wie bereits meine beide Kommilitonen Thorsten und Kathleen, habe ich mich mit dem Text über die „vernetzte Natur einer Community“ befasst. Darin gehen Wellman, Boase und Chen auf den Begriff des Netzwerkindividualismus ein. Was ist das? Klingt erstmal großartig aufgebauscht – ist es aber nicht.

Gemeint ist damit, dass es einen Strukturwandel, eben von einer sehr hierarchisch orientierten und homogenen hin zu einer vernetzten, individuellen Kultur, gegeben hat. Beschleunigt wurde das zum einen durch die in den 90er Jahren rasche Entwicklung des Internets, wo theoretisch ja jeder mit jedem kommunizieren kann, und Handykommunikation. Beides ist ja, mehr oder minder, nicht mehr standortgebunden und bringt eine gewisse Dynamik mit sich (wer wäre heute nicht hilflos, wenn er nicht ein Handy bei sich hätte oder im Internet „mal eben“ was nachschlagen könnte?), die sich auf die gesellschaftlichen Strukturen auswirkt. Diese sind nämlich weder an Zeit noch an den Ort des Geschehens gebunden. Die Autoren sehen nun den Menschen, der im Mittelpunkt dieser flexiblen und dynamischen Kommunikation steht, als eine Art Portal, denn über ihn laufen schließlich alle Kommunikationsstränge zusammen.

Übertragen auf die Gesellschaft bedeutet das natürlich auch auf der Makroebene eine erhöhte Flexibilität, die dann in netzwerkähnlich strukturierten Gesellschaften endet, die sich ständig unabhängiger von Zeit und Raum machen (man denke dabei an drahtlose Netzwerke… irgendwie auch ein Paradoxon, oder? Vernetzt, aber doch nicht… seltsam). Dabei gehen die Autoren davon aus, dass sich die Kommunikation weg von einer place-to-place und hin zu einer person-to-person entwickelt, da das „wer mit wem“ mehr zählt, als das spezifische „der mit dem und zwar dort und dann“ (oder so ähnlich *g*). Ort und Zeit spielen eine unwichtige Rolle – daher spricht man auch von einer „Glocalisierung“ – also eine globale Lokalisierung… oder: Jeder mit jedem – egal wo.
Darin liegt der Vorteil an der Metapher eines Portals – man ist selbst Vernetzter und Knotenpunkt in einem.

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