Donnerstag, 16. November 2006

Web 2.0

Was ist das Web 2.0? Das ist ungefähr so eine Frage wie "Definiere Gefühle". Dabei ist mit dieser Metapher schon mehr darüber ausgesagt, als mit bloßen Erklärungsversuchen. Natürlich kann man sich, wie Tim O'Reilly dazu durchringen, eine Liste zu erstellen, wie sich Web 1.0 von Web 2.0 unterscheidet oder von einem "turning point" sprechen - letzten Endes aber ist es doch nichts mehr als ein Gefühl.

Das Gefühl fängt bei Blogs an - man meint, man ist Teil eines Ganzen, dem Konstrukt "Blogosphäre" oder "Klein Bloggersdorf". Ich will damit nicht abstreiten, dass diese Konstrukte einer Öffentlichen Meinung oder eines sozialen Netzwerks nicht existieren, es hängt nur davon ab, ob man sich darin fühlt. Nach etlichen Versuchen, dort einzusteigen (z.B. durch Eröffnung eines Blogs) kommt dann das böse Erwachen, wenn nach etlichen Versuchen Leute mit sich zu vernetzen, sich immer noch niemand für einen interessiert. Die Web-Öffentlichkeit ist also nichts anderes, als in der Realität auch, man kann sie nur "lesen" im Unterschied zum RL. Aber ich drifte etwas ab. Die Bezeichnung Web 2.0 hat den Leuten, die sich im Auftrag der Allgemeinheit die Taschen vollscheffeln die ihre kostenlosen Dienste anbieten, ein Schutzschild gegeben, hinter dem sie sich verstecken. Web 2.0 ist die Ausrede für die Konzerne des "alten" Webs, die Stück für Stück alles übernehmen. Die paar Gründer sind dann die neuen Bohemians - sehr geil. Ich könnte die Ausführung noch ewig fortziehen, das liest aber irgendwann sowieso keiner - von daher. Ich denke, es sollte ein Ruck durch diejenigen Leute gehen, die sich bereits ein kleines Netzwerk aufgebaut haben, sich noch stärker mit anderen auszutauschen und einmal etwas gegen diese fast schon scheinheilig anmutenden Beschreibungen von "kostenlosen Diensten" (gutes Beispiel: StudiVZ-Affäe , andere Dienste wie Youtube sind ja jetzt auch in gewechselt und ungebrochen populär... dabei fällt mir auf, letztens wurde Google als Web 2.0 - Unternehmen genannt. Irgendwie pervers, oder? ) einmal anzuprangern und vor allen Dingen auch etwas dagegen zu tun, dass es eben nicht mehr so aussieht, dass die Gründer sich mit ihrer Idee, die natürlich selbstaufopfernd keine kommerziellen Interessen verfolgt (wer's glaubt...), die Taschen vollscheffeln können.

Zwar sind Dinge wie "Social Bookmarking" (wie MisterWong, del.icio.us, digg.com) oder Bilder- und Videohosting ganz nett, nutzen tue ich sie beispielsweise nicht.

In eigener Sache
Internet
Music
Netfound
Uni
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren